Übernahme der Betriebe ARA Umiken durch den Abwasserverband Wasserschloss
Die Kläranlage ARA Umiken reinigt das Abwasser von rund 2750 Einwohnern sowie verschiedener Betriebe aus den Stadtteilen Umiken und Schinznach-Bad. Neu wird die ARA Umiken mit den zugehörenden Pumpwerken und Regenbecken durch den Abwasserverband Wasserschloss betrieben. Am 4. Januar 2021 fand die offizielle Schlüsselübergabe statt.
Foto Schlüsselübergabe (Mo 4.01.2021, 11 Uhr)
v.l.n.r Peter Schär, Betriebsleiter Abwasserverband Wasserschloss
Armin Good, Klärmeister ARA Wasserschloss
Martin Winkler, BL Tiefbau und Verkehr Stadt Brugg
Urs Wenzinger, bisheriger Klärmeister, ARA Betreiber GmbH
Rolf Hirt, Betriebsleiter ARA Betreiber GmbH
Der Abwasserverband Wasserschloss betreibt bereits die moderne Kläranlage ARA Wasserschloss in Windisch, welche das Abwasser aus 11 Verbandsgemeinden reinigt. Diese Anlage wird vom Klärmeister, fünf Klärwärtern sowie der Betriebs- und Geschäftsführung durch die IBB Energie AG betrieben.
Mit der Integration der ARA Umiken in den Abwasserverband Wasserschloss werden verschiedene administrative Prozesse vereinfacht und Kosten gesenkt. Die hohe Fachkompetenz ermöglicht eine nachhaltige und gesamtheitliche Nutzung des Abwassersystems, so dass die Anforderungen an den heutigen und zukünftigen Gewässerschutz optimal eingehalten werden können. Das Einzugsgebiet der ARA Umiken gehört zum gleichen Entwässerungsgebiet wie dasjenige der ARA Wasserschloss. Der Klärschlamm wird seit einiger Zeit bereits in der ARA Wasserschloss ausgefault.
Martin Winkler, Bereichsleiter Tiefbau und Verkehr der Stadt Brugg meint dazu: Wir sind überzeugt, dass eine Übernahme des Betriebs ARA Umiken in den Abwasserverband Was-serschloss für einen optimalen Gewässerschutz und aus wirtschaftlichen Überlegungen sehr sinnvoll ist.
In der kommunalen Abwasserreinigung wird aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen vermehrt auf zentrale Anlagen gesetzt. In diesem Zusammenhang soll in diesem Jahr geprüft werden, wie das Abwasser der ARA Umiken in mittelfristiger Zukunft direkt auf die ARA Wasserschloss geführt werden kann. Die ARA Wasserschloss verfügt über genügend Kapazität um die zusätzliche Abwassermenge zu reinigen.
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Seit dem 1. Januar 2020 hat der Abwasserverband Wasserschloss, bestehend aus 11 Gemeinden, ein neues Präsidium. Herausforderungen in den Bereichen Energieeffizienz, die Produktion erneuerbaren Energien sowie Optimierungen im Gesamtsystem stehen in den kommenden Monaten und Jahren an.
Der neue Präsident Matthias Treier wirft einen Blick in die Zukunft: «Auch, wenn wir eine moderne Kläranlage haben, können wir uns im Gewässerschutz noch verbessern, beispielsweise indem wir die Regenbeckenbewirtschaftung in den 11 Gemeinden als Gesamtsystem betrachten».
Die Regenbecken speichern bei Regenfällen das Abwasser. Fällt viel Regen, können in einzelnen Gemeinden die Kapazitäten überschritten werden und das Abwasser fliesst direkt in die Gewässer. Bisher funktioniert jedes Becken für sich alleine. In Zukunft soll das Kanalnetz als Gesamtsystem betrachtet und die Becken zentral gesteuert werden.
Energieproduktion
Nebst dem Gewässerschutz als eigentliches Kernthema spielen Energieeffizienz und Recycling eine zunehmend wichtige Rolle. Matthias Treier: «Die ARA Wasserschloss wird mehr und mehr auch zu einer Produktionsanlage. Sie verwendet das Klärgas, indem es zu Biogas aufbereitet und ins Erdgasnetz eingespeist wird und nutzt die Abwärme aus dem Abwasser. Im Frühling wird zudem auf dem Dach der ARA Wasserschloss in Windisch eine Photovoltaikanlage in Betrieb genommen, um einen Teil des Eigenbedarfs an Strom zu decken.
Der Verband
Das Abwasser aus 11 Gemeinden wird über ein System von Leitungen, Kanälen, Regenrückhaltebecken und Pumpwerken zur ARA Wasserschloss geführt. Dort wird es in mehreren Stufen mechanisch, biologisch und chemisch gereinigt. Die angeschlossenen Gemeinden bilden zusammen den Abwasserverband Wasserschloss, dessen Vorstand aus je einem Mitglied dieser Gemeinden besteht. Seit dem 1. Januar ist Matthias Treier, Gemeinderat von Windisch dessen Präsident, das Vizepräsidium teilen sich Ueli Eberle Vizeamman von Untersiggenthal und Reto Wettstein, Stadtrat von Brugg. Die Geschäfts- und Betriebsführung erfolgt durch die IBB. Sie ist verantwortlich für den operativen Betrieb der Verbandsanlagen, sorgt für einen technisch reibungslosen Ablauf und Betrieb der Anlagen und führt das Personal von Klärmeister und Klärwärtern.
Ansprechperson
Peter Schär, Betriebsleiter ARA, Telefon 056 460 28 19
Felix Kreidler, Peter Schär, Matthias Treier, Reto Wettstein, Ueli Eberle
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| 2021 | 2022 | Veränderung 2021/2022 |
Abwassermenge |
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- zur ARA | m3/a | 7’963’240 | 6’307’380 | -20.8% |
| m3/d | 21’817 | 17’280 | -20.8% |
- Entlastung | m3/a | 671’410 | 283’440 | -57.8% |
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Fracht zur ARA |
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- CSBtot-Fracht pro Jahr | t/a | 3’203 | 2’915 | -9.0% |
- Einwohnerwert [120 g CSB/E*d] | EW | 73’122 | 66’545 | -9.0% |
- Mittlere CSBtot-Fracht pro Tag | kg/d | 8’775 | 7’987 | -9.0% |
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Ablaufkonzentration Biologie |
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- Mittlere CSBtot-Konzentration | mg/l | 23.19 | 24.14 | 4.1% |
- Mittlere GUS-Konzentration | mg/l | 3.26 | 3.7 | 13.5% |
- Mittlere DOC-Konzentration | mg/l | 7.78 | 7.17 | -7.8% |
- Mittlere Ptot-Konzentration | mg/l | 0.46 | 0.53 | 15.2% |
- Mittlere NH4-N Konzentration | mg/l | 0.39 | 0.74 | 89.7% |
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Reinigungsleistung Biologie |
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- CSBtot | % | 94.3 | 94.8 | 0.5% |
- Ptot | % | 91 | 91.1 | 0.1% |
- NH4-N | % | 98.1 | 97.6 | -0.5% |
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Schlammbehandlung |
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- Frischschlamm vor Eindickung | m3/a | 100’189 | 79'291 | -20.9% |
- Annahme Frischschlamm | m3/a | 958 | 1109 | 15.8% |
- Entwässerter Faulschlamm | t/a | 2’729 | 2’606 | -4.5% |
- Entwässerter Faulschlamm TR | % | 31.1 | 30.2 | -2.9% |
- Entwässerter Faulschlamm Fracht | t TS/a | 849 | 773 | -8.9% |
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Gas |
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- Klärgasmenge | m3/a | 728’402 | 729'940 | 0.2% |
- Klärgas über Fackel | m3/a | 7’505 | 14’854 | 98% |
- Klärgas zu Biogasaufbereitungsanlage | m3/a | 720’897 | 715’087 | -0.8% |
- Einspeisung Biomethan in Erdgasnetz | m3/a | 428’278 | 426'225 | -0.5% |
- Wirkungsgrad Biogasaufbereitungsanlage | % | 97.84 | 97.10 | -0.76% |
- Erdgas bezogen für Heizung | m3/a | 14’097 | 37'756 | 167.8% |
- Netto Erdgasproduktion | m3/a | 414’181 | 388'469 | -6.2% |
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Strom |
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- Gesamtbedarf | kWh/a | 2’227’563 | 1’904’909 | -14.5% |
- Strombedarf pro Einwohnerwert und Jahr | kWh/EW*a | 30.5 | 28.6 | -6.0% |
- Stromproduktion PV Anlage | kWh | 86'039 | 91'525 | 6.4% |
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Hilfsmittelverbrauch |
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- Fällmittel total | kg/a | 35061.1 | 37548.1 | 7.09% |
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Reststoffentsorgung |
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- Rechengut (inkl. Strainpress) | t/a | 222 | 225 | 1.4% |
- Sand | m3/a | 24 | 20 | -16.7% |
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Der Abwasserverband Kläranlage Brugg-Birrfeld wurde am 24. Mai 2018 erneut für die vorbildliche und naturnahe Arealgestaltung der ARA Wasserschloss in Windisch mit dem Label der Stiftung Natur & Wirtschaft ausgezeichnet.
Bereits im Jahr 2000 erhielt der Abwasserverband Kläranlage Brugg-Birrfeld das Label der Stiftung Natur & Wirtschaft. Bei der Rezertifizierung vom 24. Mai 2018 konnte das Label ohne Vorbehalte wieder verliehen werden.
Wertvoll für die hohe Biodiversität auf dem Areal der ARA Wasserschloss sind die zahlreichen unterschiedlichen Naturelemente wie beispielsweise Ruderalflächen, Kleinstrukturen (angelegte Ast- und Steinhaufen), Wiesen, begrünte Flachdächer oder Gewässer. An diesen erfreuen sich speziell Gelbbauchunke und Kreuzkröte.
Einsatz für mehr Natur vor Ihrer Tür
Die Stiftung Natur & Wirtschaft fördert die naturnahe Planung und Gestaltung von Firmenarealen, Wohnsiedlungen, Schulanlagen und Kiesabbaustellen. Sie zeichnet vorbildliche Areale mit einem national anerkannten Label aus und unterstützt Interessierte bei der Planung und Realisierung ihres naturnahen Areals.
Mehr als 430 Institutionen aus allen Branchen sind bereits zertifiziert. Das ergibt eine Naturfläche von rund 40 Millionen Quadratmetern.
Hot-Spot der Biodiversität
Naturnah gestaltete Areale sind von grosser Wichtigkeit für die einheimische Biodiversität. Viele der ausgezeichneten Flächen sind wahre Hot-Spots der Artenvielfalt. So sind beispielsweise sämtliche bedrohte Amphibienarten der Schweiz auf den zertifizierten Arealen zu finden.
Auch die Mitarbeitenden, die Anwohnerinnen und die Kinder profitieren von einem belebten, naturnah gestalteten Aussenraum. Ein Blick ins Grüne oder ein Spaziergang in der Natur sorgt für positive Stimmung, entspannt, verbessert die Lern- und Gedächtnisleistung und macht leistungsfähiger.
Interessiert? Wir helfen gerne weiter:
Stiftung Natur & Wirtschaft I Mühlenplatz 4 I 6004 Luzern
Telefon 041 249 40 00 I